Jacquardwebstuhl

Definitionen

  • Weben: Rechtwinkliges verkreuzen von Kett- & Schussfäden.
  • Kette: Gesamtheit der Fäden, die bei der Herstellung eines Gewebes in Längsrichtung (Warenlaufrichtung) verlaufen.
  • Schuß: Gesamtheit aller Fäden, die bei der Herstellung in Querrichtung liegen.

Abb. 1 – Das Prinzip des Webens

Kettfäden werden in der Regel beim Weben stärker beansprucht. Deshalb sind die Kettfäden meistens fester als die Schußfäden.

Abb. 2: Das Prinzip des Jacquardwebstuhls

Alle Kettfäden können einzeln gehoben oder gesenkt werden. Durch die unterschiedliche Hebung bzw. Senkung der Kettfäden ensteht das Webfach, durch das der Schuß eingetragen wird. Die Hebung und Senkung wird durch ein elektronisches oder durch ein Lochkartensystem gesteuert.

Der Jacquardwebstuhl ermöglicht eine äußerst feine und formenreiche Musterung mit der fast jedes Design in eine textile Fläche verwandelt werden kann. Der Webstuhl wurde nach seinem Erfinder J. M. Jacquard (*7.7.1752 in Lyon / + 7.8.1834 in Rhone), einem Seidenweber aus Lyon, benannt. Durch die einzelne Hebung der Kett- und Schußfäden ist das Jacquardgewebe in der Herstellung teurer als ein Schaftgewebe.

Typische Jacquardgewebe sind Damast, Brokat, Matelassé, und Statin découpé.

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